Frieden durch Verlust im Schwarzmeer – Putin vs Ukraine

DBK Es deuten sich Verhandlungen seitens der Russen an, wie glaubhaft ist das?
Wolfmeyer: Wie Du Dich erinnern kannst, habe ich gesagt, dass wenn die Russen die Kontrolle über das Schwarze Meer verlieren, dann wird Putin bereit sein zu verhandeln. Mit gerade mal 12 Kriegsschiffen, die er noch im Schwarzen Meer zur Verfügung hat, wird er die Krim nicht halten können, darum ziehen sich die Truppen dort auch zurück.

DBK Welches Verhandlungspotential hat die Ukraine jetzt?
Wolfmeyer: Naja, die Krim hat Putin mit dem Rückzug ja schon aufgegeben, also bleibt eine Verhandlung um den Dornbas. Hier könnte die Ukraine Luhansk anbieten und die Region über dem Siwerskyi. Bei Mariupol könnten sie bis Rostow einen Zugewinn an Land verhandeln, damit die Grenze zum Azovschen Meer gerader verläuft. In der Verlängerung zur Krim wäre es für die Ukraine Vorteilhaft, wenn sie dort einen Puffer hätten. Ich hatte ja bereits vorgeschlagen, dass hier eine autonome Region entsteht von Krasnodar bis Rostow, die dann den Staatsnamen Kuban nach dem Fluss/See neben Krasnodar benannt. Die abgeänderte Flagge von Krasnodar als Staatsflagge.

DBK Wie wahrscheinlich ist so ein Szenario?
Wolfmeyer: Nachdem die Russische Seite ja Probleme hat mit der Weiterführung des Krieges wird es für Putin auch einen Preis haben. Die Wagner Söldner von Prigozhin hat ja bereits angekündigt, dass er sich mit seiner Truppe aus Bakhmut zurück ziehen könnte. Sollte dies eintreten, dann wäre der Krieg für Putin bereits verloren. Die hohen Verluste in Bakhmut waren ja ein herber Schlag für Putin. Die Ukraine hat hier die Russen beschäftigt, während sie die Verbindung zwischen Mariupol und Armjansk abgeschnitten haben und so die Versorgung der Soldaten in dieser Region für die Russen fast unmöglich gemacht haben.

DBK Also das von Dir angedeutete Ziel, dass wenn die Ukraine es bis Armjansk schafft, dann gehört ihnen die Krim wieder wurde ja von vielen Fachleuten nicht so gesehen.
Wolfmeyer: Ja der feine Unterschied ist, dass sie Kriege hernehmen, wo es unmöglich oder nur schwer möglich war übers Meer Kriegsmaterial zu bekommen. Wir haben inzwischen Panzer, die sich von Wasser nicht aufhalten lassen. Wenn also jemand seine Weisheit aus alten Kriegen herführt, dann hat er mit Putin ja was gemeinsam. Wir haben gesehen, dass die moderne Kriegsführung dem David ermöglicht Goliath zu besiegen. Mit ausreichend leichten Panzern ist es sehr schnell möglich sehr schnell Land einzunehmen und die Russen könnten mit den schweren Panzern in diesen Gebieten nicht viel ausrichten. Zudem würden 2 Hirmas in Armjansk die Russen noch zusätzlich beschäftigen.

DBK Also wäre die Einnahme der Krim nur eine Frage der Zeit für die Ukraine?
Wolfmeyer: Ja die Ukraine hat das Richtige gemacht. Die Marine beschossen und die Abwehr der Russen auf der Halbinsel geschwächt, dass es für die Russen nicht mehr möglich war gefahrlos sich der Krim zu nähern. Eigentlich müsste Putin sich bei den Kriegsverhandlungen verbeugen, da es ausgezeichnete Kriegstaktik war.

DBK Auf Twitter hast Du das ja der Ukraine geraten das zu Tun, welchen Anteil hast Du daran?
Wolfmeyer: Ich weiss nicht, ob die das alles Lesen, was ich ihnen schreibe. Wenn ich der Ukraine die Taktik eingeflüstert haben, können sie sich ja mit einem Haus in Armjansk bedanken. HaHa

DBK Wenn Putin jetzt nicht nur wegen der Ukraine verhandelt, wie Du bereits angedeutet hast, welche Gründe gibt es dafür noch?
Wolfmeyer: Also nachdem ja China mit Putin ein Gespräch hatte, fang ich mal mit dem wichtigsten Thema an. Im Süden-Osten von Russland haben die beiden Ländern natürlich die Interessen, dass es Stabilität gibt. Wenn dort jetzt ein Krieg ausbricht, dann sind Staaten, die sonst Unterstützung von Russland erhalten ganz ungeschützt. Eine Instabilität könnte China und Russland gefährlich werden. Da hier bereits einige Unruhen zu verzeichnen sind, wird dies auch ein wichtiger Grund sein.
Ein weiterer Grund sind die Unruhen in Russland selbst, durch Anti-Kriegsstimmung, Jugendarbeitslosigkeit und einzelne beginnende Rosa Revolutionen, wie die in Krasnodar oder St. Petersburg. Hier hab ich übrigens auch schon eine Flagge für den Staat St. Petersburg entworfen, der bis Murmansk reichen könnte und sich so direkt neben Finnland anschmiegen würde.

DBK Du siehst also Russland nach dem Krieg in einer Rosa Revolution?
Wolfmeyer: Die Revolution gabs ja schon vorher, was sicherlich auch ein Mitgrund für den Beginn dieses Krieges war, der die Revolutionäre abschrecken sollte. Ich befürchte für Russland, dass diese Rosa Welle, die ich in beide Flaggen eingebaut habe, nicht mehr zu Stoppen sind.

DBK Letzte Frage. Wird Ukraine der EU beitreten?
Wolfmeyer: Das hoffe ich doch, denn die Ukraine ist Europa.
Ich glaube auch, dass St. Petersburg und Kuban bald Anwärter der EU sein werden.

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