WKÖ Leiter Sozialpolitik eine Fehlbesetzung?

Antwort auf das unten angeführte Schreiben des Leiter der Abteilung für Sozialpolitik der WKÖ

Sehr geehrter Herr Gleißner,

Ich freue mich unter Ihrem Namen veröffentlichen zu dürfen, dass die Armut in Deutschland gesunken ist durch Hartz4. Natürlich werde ich diesem Umstand umgehend an das Netz mit Ihrer E-Mail weitergeben. Mal sehen, wie das die Deutschen sehen :D

Die Rechnung mit € 2.000.- haben wir eigentlich nur zum besseren Verständnis gemacht, dass die derzeitige Situation keiner Änderung bedarf. Eine Erhöhung gerade bei den Arbeitslosen mit geringen AMS-Bezug ist allerdings schon ratsam, weil ob ich diesen Menschen höhere Arbeitslosen bezahle, oder sie beim Amt Sozialzuschüsse holen, macht sich vielleicht in Ihrer AMS Statistik gut, aber ist eine reine Manipulation von Zahlen!

Wirtschaftskammer Österreich Sozialpolitik Gleißner
 

Budgetschulden sind das also keine, sondern man entlastet einen Topf, der missbräuchlich zur Mindestsicherung von armen Menschen verwendet wird. Ob sie also die AMS-Bezüge bei geringen Geldern anheben und dadurch die Sozialzuschüsse wegfallen, ändert an den Kosten nichts. Somit ist diese Argumentation schon mal Humbug!

Politiker erhalten einen zu hohen Betrag aus den Steuern, die Alle einzahlen, das ist das grössere Problem. Österreich ist kleiner als Deutschland, aber die Gehälter sind um einiges höher! Die Abzocker des Systems wollen die ergaunerten Besserleistungen natürlich nicht mehr hergeben. Dies betrifft auch die Parteienförderungen, die inzwischen nochmal soviele Österreicher füttern könnten, wie wir bereits jetzt haben.

Hier kann ich das nur zurück geben lieber Herr Gleißner, die Realität ist den Österreichern bewusst, weshalb Ihre sinnlosen Erklärungen in Leere gehen! Da die ganze WKO sowieso in ÖVP Hand ist, war diese Argumentation eigentlich schon absehbar. Statt sich für Ihr Klientel, den Arbeitern und Angestellten und Sozial-Betroffenen einzusetzen, reden Sie hier von Interessen Ihrer Partei!

Ich glaube gerade Sie, als Leiter der Abteilung für Sozialpolitik der WKÖ, haben Ihren Beruf ordentlich verfehlt, weshalb auch die Reaktionen auf andere Artikel von Ihnen bereits für sich sprechen! Sie mögen ein braver Parteisoldat sein, aber als Sozialsprecher eine totale Fehlbesetzung!

http://derstandard.at/1397520835170/Vollzeit-oder-Teilzeit—die-Arbeit-geht-nicht-aus

Immanuel Kant - Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen
 

Allerdings ist es auch der Österreicher, der dieselben Parteien als Wirtschafts-Kontrollorgan wählt, welche ihn regieren. Das ist so, als würden wir den Hund bitten auf die Wurst aufzupassen!

Wir werden die Lügen aufdecken und sie können ja schon mal die Zahlen herschupsen, wieviele AMS-Bezieher soziale Leistungen in Anspruch nehmen und wie hoch diese sind. Rechnen sie mal mit den realen Zahlen, nicht mit Ihren manipulierten Zahlen, dann sehen die Österreicher die ganze Wahrheit.

Die ÖVP versucht seit Jahren immer wieder die Themen vom eigentlichen Problem der Arbeitslosenzahlen abzulenken, aber auf Dauer werden die Österreicher eben klüger sein und diese ständigen Versuche die Inkopetenz der Partei zu vertuschen, durchschauen! Wollen Sie weiterhin die Österreicher bestrafen, die durch die Wirtschaftspolitik der ÖVP keinen Job haben?

Welche konkreten Vorschläge gibt es, Jobs in den nächsten Jahren zu schaffen? Oder warten Sie auch, wie der Finanzminister, auf das Wunder der Lohnkostensenkung, das wieviele Arbeitsplätze bringen wird? 500.000? Ich glaube schön langsam muss ich auch meine Forderung wiederholen, dass die Regierung unter Sachwalterschaft gestellt wird!

Hier die weiteren Artikel:

Warum die ÖVP eine Reichenpartei ist
Lass Dir kein X für ein U vormachen!
Warum den Fuchs töten – die Hühner eliminieren!
Staatsbudget für Wirtschaftslegastheniker

Ich habe bereits der Bundesregierung ein Konzept vorgelegt, welches gerade im Bereich Forschung eine Bereicherung für den Standort Österreich wäre und auch in Folge massenhaft Jobs schaffen würde. Dieses wurde bislange nicht mal beantwortet!
Soviel auch zum Willen der Regierung, Job zu schaffen!

mfg

Jogy Thomas Wolfmeyer

Die Buntkarierten

http://buntkariert.net

Gesendet: Montag, 14. September 2015 um 12:38 Uhr
Von: Rolf.Gleissner@wko.at
An: wolfmeyer@gmx.net
Betreff: WG: ÖVP Hartz4 im Test für Dummies

Sehr geehrter Herr Wolfmeyer,

nachdem Ihr E-Mail zu mir gelangt ist, nehme ich gern kurz dazu Stellung: Steigen Transfers und Löhne, steigt auch die Kaufkraft. Allerdings wird nur ein Teil konsumiert und vom Konsum fließt wiederum ein großer Teil ins Ausland (etwa bei Importwaren oder Reisen ins Ausland). Daher profitieren Staat und Unternehmen zwar von höheren Transfers und Löhnen, aber eben nur zu einem kleineren Teil. Auf der Kostenseite wirken Transfers und Löhne bei Staat bzw. Unternehmen hingegen zu 100%. Außerdem ändert sich das Verhalten: Muss ein selbständiger Frisör einer Frisörangestellten mehr zahlen, als er selbst verdient, wird er niemanden einstellen. Bekommen gering qualifizierte Arbeitslose, wie Sie vorschlagen 2.000 Euro, werden sie keine Arbeit suchen (da gering qualifizierte Tätigkeit eben nicht mehr als 2.000 Euro einbringt). Im Ergebnis wird also die Beschäftigung zurückgehen und damit auch der Mehrwert, der besteuert werden könnte.

Dieser Mechanismus hat sich auch in der Praxis immer gezeigt. Deutschland hat infolge Hartz IV die Arbeitslosigkeit und die Armut nachweislich reduziert. Staaten wie Griechenland haben hingegen Transfers und Löhne vor 2008 zu stark angehoben, am Ende waren alle ärmer als vorher. Neue Budgetschulden sind keine Lösung, da man sie zurückzahlen muss.

Die Realität ist somit weit komplexer und ganz anders als in Ihrer Rechnung.

Freundliche Grüße

Rolf Gleißner

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Mag.Dr. Rolf Gleißner

Wirtschaftskammer Österreich

stv. Leiter Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit

Tel 05 90 900 4288

Fax 05 90 900 114288

Email rolf.gleissner@wko.at

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