Warum nimmt Russland nicht an Friedensverhandlung in Saudi Arabien teil?

Christian Gründlinger-Pröckl: Die Russen hätten jetzt in Saudi Arabien die Möglichkeit eine Friedliche Lösung für die Ukraine zu finden, warum nehmen sie dort nicht teil?
Wolfmeyer: Die Ausgangssituation für Russland ist nach dem Afrika Gipfel sehr schwierig, da Russland auf nicht sehr viel Liebe gestossen ist, was das Aussetzen des Getreideabkommens betrifft.

Es wird für Russland am Ende von allen Staaten der „Wolfmeyer Vorschlag“ des Entmilitarisierten Schwarzen Meer hinausgehen und einer 3 Staaten Lösung bei der Krim Frage, wie ich auch bereits vorgeschlagen habe, dass die Kuban Region mit der Krim einen eigenen Staat bilden wird.

Würde das für Putin eine Lösung sein, mit der er sich anfreunden kann? Nein sicher nicht, aber es werden am Ende alle Internationalen Staaten diese Lösung als besten Weg sehen. Die Krim ist von Tartaren besiedelt, ebenso wie die Kuban Region. Somit wäre dieses Gebiet ja eine Brücke zwischen Ukraine und Russland.

Christian Gründlinger-Pröckl: Würde die Ukraine der Wolfmeyer Lösung des Konflikts zustimmen?
Wolfmeyer: Der Ukraine geht es um eine entmilitarisierte Zone des Schwarzen Meers und hat weder von den Tartaren auf der Krim, noch von denen in der Kuban Region etwas zu befürchten. Die Barriere Asovsches und Schwarzes Meer durch Kuban, wäre für die Krim eine der Besten Lösungen. Zudem würden beide Länder einen Teil Ihres Gebietes aufgeben und hätten somit beidseitig Zugeständnisse gemacht.

Christian Gründlinger-Pröckl: Es gibt neben der Krim ja noch die Gebiete, die von Russen besetzt sind, wie könnte hier die Lösung aussehen?
Wolfmeyer: Russland hat sich aus Cherson und der Donetsk Region zumindest sofort zurück zu ziehen. Lugansk ist ein verhärtetes Problem, das hier nicht über da ganze Gebiet verhandelt werden kann von Russischer Seite. Hier gäbe es einen Fluss, der eine Grenze markieren könnte.

Frieden durch Verlust im Schwarzmeer – Putin vs Ukraine

Christian Gründlinger-Pröckl: Wenn der Krieg weiter geht, kann die Ukraine diesen Krieg gewinnen?
Wolfmeyer: Niemand gewinnt in einem Krieg. Ob die Ukraine die Russen aus bestimmten Gebieten verdrängen kann? Ja, wenn der Krieg weiter geht, dann wird die Ukraine Cherson befreien und sich in Armjansk so positionieren, dass die Russen durch ständigen Beschuss die Krim verlassen werden.
Auch die Angriffe Richtung Rostow werden die Russen dazu zwingen, über kurz oder lang die Gebiete in der Ukraine zu verlassen.

Christian Gründlinger-Pröckl: Einige Medien berichten, dass die Offensive der Ukraine gescheitert sei
Wolfmeyer: Wenn Du einen mehrfach stärkeren Gegner aus den einzelnen Gebieten vertreibst, dann kann man wohl nicht von Misserfolg sprechen. Die Ukraine hat eine sehr gute Taktik, wie sie die Russen beschäftigt. Vielen Medien fehlt auch die Grundinformation, was die Ukraine, wo mit welchen Zielen verfolgt. Wenn es in Bakhmut Geländegewinne gibt, dann sind diese eigentlich nicht das Hauptziel. Die Ukraine muss die Front beim Schwarzen und Asovschen Meer loswerden, denn dann wird die Front um vieles kürzer und es wird ein geballter Angriff gegen Osten möglich. Diesen Angriff, der kommt, wenn die Front im Süden erst durchbrochen ist, wird für die Russen eine schwere Niederlage werden.

Christian Gründlinger-Pröckl: Nach dem Aufstand der Wagner Söldner, welche Gefahren gibt es für Putin noch?
Wolfmeyer: Putin wird sich mit vielen Aufständen und Rebellionen bis zum Hebst beschäftigen müssen. Es besteht durchaus die Gefahr für Putin, dass er bis Herbst die Kontrolle in Russland verlieren kann und sich dieser Krieg nicht über den ko0mmenden Winter zieht.

Christian Gründlinger-Pröckl: Was würde dann passieren?
Wolfmeyer: Das hängt ganz davon ab, wer Putin Nachfolgen wird. Es kann besser werden oder schlechter, dann ist das Russische Volk das Zünglein an der Waage.

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