Jewgeni Prigoschin Absturz kommt nicht unerwartet

Christian Gründlinger-Pröckl: Die Informationsplattformen von Wagner bestätigen den Tod von Jewgeni Prigoschin, wie wird das den Krieg beeinflussen und was glaubst Du ist passiert?
Wolfmeyer: Ich hab nach dem Putsch Versuch Prigoschins bereits getwittert, wer will wetten, wie lange er noch lebt. Es war also absehbar, dass sich Putin seines Widersacher entledigt. Es gab ja schon viele Unfälle bei Leuten, die dem Kreml Chef nicht gewogen waren, wie Flug aus dem Hochhaus, Autobombe, Geraucht neben Munition, …

Christian Gründlinger-Pröckl: Also würdest Du sagen, dass der Tod herbeigeführt wurde von Putin?
Wolfmeyer: Es gibt also niemanden, dem der Wagner Chef mehr geschadet hat. Die Ukraine würde wohl kaum eine Chance in die Luft sprengen, dass es einen neuen Versuch eines Putsches gegen das Russische Militär gibt. Das wäre sicher dumm.
Ein bedeutender Grund für sein Ableben war auch sicher der Umstand, dass er nach Afrika aufbrechen wollte. Ich glaube schon bei dem Meeting der Afrikanischen Ländern war klar, dass Putin es nicht zulassen konnte, dass eine Privatarmee, die sich bereits einmal gegen Ihn gewandt hat, dann mehr Geld hat, um einen weiteren Versuch dort finanziell Aufzubessern. Die grosse Gefahr für Putin war, dass die Wagner bewaffnet zurück kehren und dann einen neuen Putsch versuchen werden.

 

Christian Gründlinger-Pröckl: Welche Auswirkungen wird dies an der Front für die Ukraine haben? Es kämpfen ja Wagner Söldner mit Russischem Militär an der Front.
Wolfmeyer: Das ist die grosse Frage, die vermutlich auch Sergei Schoigu beschäftigt. Eine mögliche Eskalation am Schlachtfeld wäre ja durchaus möglich. Die grosse Vorbereitung der Wagner Söldner hier eine Aktion zu planen ist zu kurz, das lässt die Russische Militärführung nicht zu und wird in den nächsten Tagen die Wagner unter Beobachtung stellen, wenn nicht ebenso aus dem Militär räumen und ich meine damit nicht in ein Gefängnis, sondern direkt an die Front als Kanonenfutter.

Christian Gründlinger-Pröckl: Also wird man sich der aller Wagner Söldner entledigen?
Wolfmeyer: Es ist eine zu grosse Gefahr und die Abschätzung, wer nicht loyal zu Prigoschin war, die würde zu viel Zeit kosten. Man wird sich an der Front der Wagner Säldner entledigen, indem man sie in halsbrecherische Gefechte schicken wird.

Christian Gründlinger-Pröckl: Wenn nun die Wagner Truppe gegen die Russische Armee losschlagen würde?
Wolfmeyer: Das wäre eine gute Taktik, aber die sind schon sehr zerstreut um das zu organisieren. Der Schiessbefehl gegen Wagner wird ja bereits erteilt sein, wenn sie sich auflehnen. Ich glaube die nächsten Tage werden zeigen, wie sich die Armee von Prigoschin entscheiden wird. Aber es könnte durchaus eine spannende Situation entstehen, der den Ukrainern zugute kommt.

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