NBZ – Migrantenpartei oder AKP-Soldat?

Der offene Brief der NBZ wurde reichlich analysiert und mir entsteht der Eindruck, dass die AK-Liste der Migranten sich nun klar als AKP-Ableger definieren will.

NBZ Migrantenliste Vorarlberg
 

Lieber Herr Durdu.

In Ihrem Brief nehmen Sie Stellung zum Putschversuch in der Türkei, wobei Sie dabei mehr wissen, als der Rest der Welt. Sie beschuldigen Gülem an dem Putsch beteiligt gewesen zu sein, wobei es dafür noch immer keine Beweise gibt, die Seitens der türkischen Regierung ausgehändigt wurden.

Fällt mir etwas zu sehr unter den Generalverdacht: Alle Frauen mit roten Haaaren sind Hexen . Verbrennt sie!

Also es gibt mehrere Szenarien des Putsches:

1.) Erdogan selbst hat diese Inszeniert
Würde Einiges dafür sprechen, weil dies alles sehr dillentisch ausgeführt war, sodass es es nur ziviele Opfer gab und eigenartigerweise keine Staatsoberhäupter und Mitglieder der AKP.

2.) Der Putsch wurde von AKP Politikern ausgeführt, denen Erdogan an der Spitze nicht passt.
Würde auch dafür sprechen, dass sonst keine Mitglieder der AKP geopfert wurden.

3.) Gülem hat den Putschversuch unternommen. Hier stellen sich jedoch einige Fragen. Warum nur Erdogan und nicht weitere AKP-Politiker angegriffen wurden. Wieso sind keine Waffen in die Luft gejagt worden, die Ihnen schaden würden. Keine Polizei-Dienststellen bombadiert worden, die sich gegen die Putschisten stellen könnten. Da viele dieser Fragen unbeantwortet bleiben, sehe ich mich gezwungen die Theorie von Gülem gänzlich zu streichen.

Sie schreiben weiter, dass Gülem in Österreich sein „Unwesen“ treibt. Diesbezüglich sind auch keine Fakten bekannt, dass Gülem Kampfsoldaten ausbildet oder an irgendwelchen Verbrechen beteiligt ist. Wo sind die Beweise oder fällt das wieder unter die Kathegorie „rote Haare – Verbrennen“?

Weiters wird in den Medien auch eine Militärübernahme als schrecklich angesehen. Ich glaube, dass zur jetzigen Zeit auch viele Türken darüber nachdenken, ob ein Erdogan wirklich das kleinere Übel ist, wenn man die Verhaftungen und Ermordungen in der Türkei betrachtet.

Die Beendigung der Beitrittsgespräche sind ein richtiger Schritt, denn Europa soll keine Verfolgung Erdogans von Andersdenkenden unterstützen. Die Terrorgesetze in der Türkei werden dazu angewendet, um eine absolute Macht Erdogans zu gewährleisten und nicht um Terror zu verhindern. In der Türkei wurden Wohnhäuser abgerissen, in denen Kurden und Aleviten wohnten. Will man damit zeigen, dass die Türkei den Terror bekämpft, indem Sie Andersgläubige schikaniert?

Zudem wäre im EU-Parlament genau die Parteien in einer Fraktion verein, die jetzt noch gegeneinander Hetzen. AKP, FPÖ, Le Pen, Wilders, …!

In Österreich sind 70% gegen eine Beteiligung der FPÖ im Parlament. In der Türkei wird es bald keine Überlebenden, die gegen die AKP sind. Wir hätten das selbe Problem auf der Welt, wenn die FPÖ die Absolute stellen würde, somit könnte dies auch noch auf Österreich zukommen, wer weiss das schon!

Weiters nehmen sie sich das Recht heraus, hier in Österreich für Erdogan auf die Strasse gehen zu dürfen und Türken zu polarisieren und zu entzweien. Also, wenn Mustafa Kemal Atatürk ihr Vorbild ist, dann sollten Sie genau das Gegenteil davon tun, nämlich die Türken jeglicher Zugehörigkeit zu Einen.

Hier in Europa können Sie auf die Strasse gehen und friedlich demonstrieren.

Bitte machen Sie uns vor, wie sie und Ihre Partei gegen ein Gesetz von Erdogan in Istanbul oder Ankara demonstrieren. Wenn Sie dann lebend wieder zurück kommen, werden der ORF und sämtliche Medien gerne ein Interview mit Ihnen machen.

Hier wollen Sie das einfordern, was Ihnen Erdogan verwehrt, samt der Pressefreiheit, die es seit einiger Zeit in der Türkei gar nicht mehr gibt.

Es will Sie hier auch keiner Mundtot machen, aber wieso machen die SPÖ oder ÖVP oder gar FPÖ keine Wahlwerbung in der Türkei?
Weil es so nicht geht. Wir sind hier in Österreich.

Wenn Sie sich für die AKP stark machen wollen: Visa abholen – in die Türkei fahren – Wahlwerbung machen – zurückfahren.

Was wir hier nicht wollen, das sind „Populistische Hetze“ gegen die eigene türkische Bevölkerung in Österreich!

Mit Ihrem Verhalten schüren Sie die Ressentiment gegenüber der Türken, die in unserem Land bereits integriert sind und Österreich als Heimat sehen. Menschen, die also nicht die Türkei mit dem fragwürdigen Präsidenten Erdogan, als Drehscheibe ihres Lebens betrachten.
Ein Präsident, der sich selbst zum Gespött der ganzen Welt macht, weil er bereits die Tauben verurteilt, wenn sie auf sein Plakat ihren Dung hinterlassen.

Ihre Forderung nach Sozialleistungen, wenn hier gearbeitet wurde müssen Sie nicht einfordern. In unserem Sozialsystem werden aliquot jene Leistungen ausbezahlt, die in die Kassen des Systems geflossen sind. Also die Türken, die hier gearbeitet haben, erhalten auch die Pensionsansprüche ab dem erreichen des Pensionsalters. Ich nehme an, dass dies in der Türkei so nicht üblich ist, weshalb Sie darüber vermutlich keine Kenntnis haben.

Ihr Satz: Wir lassen uns nicht mehr als Polit-Material und Stimmungsmache missbrauchen.

Das sollten Sie sich aus Sicht der Österreicher im Bezug auf Erdogans Politfeldzug nochmal betrachten!

Immanuel Kant - Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen
 

Seien Sie hier Mustafa Kemal Atatürk, dann lässt man Sie hier auch in Frieden leben.

Aber AKP müssen Sie in der Türkei spielen!

Österreich steht für ein friedliches Miteinander und nicht für politische Querschläge von Extremisten!

Ausser mit FPÖ-Wählern, lässt sich in Österreich zur politischen Sittuation in der Türkei keine Stimmung machen, die Ihnen bei der nächsten AK Wahl nutzen könnte, sondern eher schaden wird!

mfg

Obmann der Buntkarierten

Jogy Thomas Wolfmeyer
 

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