E-Mobilität – Blendwerk oder Zukunft?

DBK: Bei der E-Mobilität sprechen inzwischen Viele von einer Schlüsseltechnologie, wie siehst Du das?

Wolfmeyer Eine Schlüsseltechnologie bezeichne ich eine Technologie, die ich mit dem erzeugen kann, das ich selbst Zuhause hab. Davon sind wir weit entfernt. Ich kenne keinen Schreiner, der mir erzählt, dass er während er einen Stuhl gemacht hat, eine Batterie heraus gefallen ist. Batterien wachsen nicht auf Bäumen. Ebenso wird ein Schreiner, der für 5 Tische Kirschholz hat, keine Massenproduktion starten, wenn er nicht weiss, wie lange er noch Kirschholz nachbestellen kann, oder wie lange er auf Nachschub warten muss.

DBK: Somit fällt E-Mobilität ja nicht gerade unter eine Schlüsseltechnologie. Wie sieht es da mit Wasserstoff aus?

Wolfmeyer In industriellen Prozessen fällt Wasserstoff oder CO2 an, das man weiter verarbeiten kann. Wir brauchen Technologien, die mit vorhanden Rohstoffen arbeiten, dann ist es eine Schlüsseltechnologie, sonst ist es eben nur eine Vorliebe. Ich kann jetzt auch verstehen, dass die E-Mobil Community nicht erfreut sein wird, das zu Hören, aber wir müssen schon in der Realität bleiben.

DBK: Derzeit werden aber E-Autos gebaut und einzelne Firmen setzten voll auf die E-Mobilität- Ja, das kann ein einzelnes Unternehmen ja machen, aber wenn es alle machen würden, dann fehlen die Rohstoffe dazu. Zudem wenden sich auch besagten Problemen immer mehr Unternehmen von der E-Mobilität ab und setzen verstärkt auf Wasserstoff als Antriebsform.

DBK: Ist also Wasserstoff die Zukunft für Antriebstechnik?

Wolfmeyer HaHa, das wird EINE Antriebsart sein, die gekommen ist, um zu bleiben. Was künftig sich als Schlüsseltechnologie durchsetzen wird, das können wir Heute nicht sagen. Das wäre fast so, als würdest Du jemandem aus dem 19. Jhd fragen, ob man Bilder jemals anders, als in einem Brief verschicken kann. Welche Technologien hier noch kommen werden, das lässt sich zur Zeit nicht sagen, aber wir wissen, was zu den Schlüsseltechnologien gehört und was nicht.

DBK: Du hast jetzt den E-Auto Fans die Freude genommen.

Wolfmeyer Ich glaube die werden sich nicht davon abhalten lassen, weiter mit ihrer Technologie zu werben. Beim Fussball gibts auch Fans von Clubs, die es nie in die Champions League schaffen und trotzdem halten die Fans zu Ihrem Club. Es wird immer Menschen geben, die auch Atomkraft als die Technologie sehen, die nicht ersetzbar ist. Die Zukunft wird jedoch nicht von Fans gemacht, sondern von der Wissenschaft! Der FC Mistelfeld wird ja nicht Europameister, nur weil Leute mit dem T-Shirt herumlaufen, sondern, wegen der Leistung.

DBK: Also ist die E-Mobilität ein Blendwerk aus einer Fan-Base?

Wolfmeyer Naja, man hat früher viele Dinge gehyped, die dann nie wieder gesehen wurden. Da gibts ja genug Beispiele, die Google+, Windows Phone, BlackBerry, 3-D TV und MiniDisk Fans können ein Lied davon singen. Zumindest kann man in 5 Jahren sagen, man war damals dabei, als Zeitzeuge des E-Autos.

DBK: Warum tun sich die Menschen schwer, die Rückschläge zu verarbeiten, die ihr Produkt hat?

Wolfmeyer Bei den Unternehmen geht es in erster Linie um getätigte Investitionen und der Hoffnung, doch noch genügend Abnehmer zu finden. Es gab ja auch sehr viele Abnehmer zu Beginn der 3-D TV Einführung, aber dann brach der Markt ein und es verschwand diese Technologie vom Markt. Natürlich setzen auch viele Hersteller genau auf diese kurze Zeit, um Geld mit dieser Technologie zu machen, bevor sie dann von der Bildfläche verschwindet.

DBK: Wir haben ja sehr viele Dinge kommen und gehen sehen, warum werden diese Technologien dann überhaupt produziert, wenn die Meisten darin keine Zukunft sehen?

Wolfmeyer Die Menschen, die sich mit Zukunft einer Technologie auseinander setzen, die werden das ja nie produzieren. Toyota hat zum Beispiel zugegeben, dass man E-Mobilität nur baut, damit man den Europäischen Markt bedienen kann. Viele sehen das als HD-Ready, mit dem man noch schnell Geld machen kann, doch bei HD-Ready ging der Schuss bekanntlich ja nach Hinten los, weil man die Geräte dann gar nicht mehr verkauften konnte, da bereits die Full HD auf dem Markt waren. Dieses Schicksal vermuten ja Viele auch bei der E-Mobilität, wenn die Wasserstoff oder E-Fuels Tankstellen gut versorgt sind, dass sie dann auf den Fahrzeugen sitzen bleiben.

DBK: VW hat sich ja jetzt zu 100% auf E-Mobilität festgelegt, war das ein Fehler?

Wolfmeyer Ich wette € 100.-, dass VW in den nächsten Monaten seine Meinung dazu ändern wird, weil sie sich selbst dadurch in eine Sackgasse gefahren haben. Aber VW hat ja genug Geld, um das zu verschmerzen, da hab ich ja nur bedingt Mitleid, wenn hier der Rückschlag dann in einem Jahren kommt. Es muss jeder selbst entscheiden, welche Strategie er fährt, Heulen im Nachhinein wird halt dann als Schwäche angesehen werden, das sich lange in den Verkaufsrückgängen halten wird.
Die Unternehmen regeln ja nicht den Markt, sondern die Kunden und da wi9rd es eben teuer, wenn ich mein Lager mit Technologie fülle, die ich dann nicht mehr, oder nur schwer losbekomme.

DBK: Aufmunternde Worte für enttäuschte Leser, des Artikels?

Wolfmeyer Da gibts nicht viel zu sagen, ausser: Immer flockig bleiben, die nächste Technologie, von der Ihr Fan-Base sein könnt, kommt bestimmt :D

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