ÖVP Ignarus-Experten – DBK im Interview

 
Die Digitalisierung steht bevor und es hat den Anschein, dass die ÖVP glaubt, dass die Digitalisierung wie eine Schlechtwetterfront an Österreich vorbeizieht. Zumdendest hat Jogy Wolfmeyer als Spitzenkandidat der Buntkarierten diesen Eindruck.


 

Frage: Herr Wolfmeyer sie sprechen von Ignarus-Experten seitens der ÖVP in Sachen Digitalisierung. Was verstehen Sie darunter?

Jogy Wolfmeyer: Die ÖVP setzt seit Jahren diese Ignarus-Experten, d.h. das Ausschlaggebende ist einfach ein Doktortitel, oder ein bestimmter Magister-Titel. Diese Experten können es dann sein, die zu bestimmten juristischen Themen ein Dr. Philosoph seine Expertisen ab. Diese bestehen nur daraus, dass die Glaubwürdigkeit unterstrichen wird, dadurch dass es ein Doktor ist, oder eben ein Akademiker. Hat zumeist gar nichts mit der Materie zu tun. Diese Experten werden grundsätzlich absichtlich eingesetzt, damit sie ihre eigene Glaubwürdigkeit nicht verlieren. Wenn dies jetzt ein wirklicher Experte wäre, dann hätte er warscheinlich sein Gesicht verloren in der Branche und darum werden diese Experten von der ÖVP eingesetzt.

Ignarus [lat.] = unkundig, unwissend, unerfahren

Frage: Also sind diese Experten wirklich Unwissend?

Wolfmeyer: Grundsätzlich sind diese Experten nicht unwissend, sondern sie wissen sehr wohl, dass sie hier Schindluder betreieben müssen, im Auftrage der ÖVP. Bei Herrn Kurz weiss ich das nicht, der hat je keine Ausbildung, also somit kann ich diese Frage nicht beantworten. Wenn Einer eine akademische Ausbildung hat, dann wird er zumindest wissen, dass er in diesem Bereich die Expertenmeinung nicht bekannt geben kann. Es gibt auch noch Fälle, wo Unternehmer hergezogen werden, die im Bereich Leistungsgesellschaft eben einiges Verdientes gemacht haben und in diesem Bereich Statments abgeben, obwohl sie in diesem Bereich überhaupt nicht tätig sind.

Frage: Herr Wolfmeyer, wie sehen sie die Digitalisierung aus Ihrer Sicht?

Wolfmeyer: Also grundsätzlich geht es darum, dass die Digitalisierung ein sofortiges Einschreiten erfordert, das heisst wir müssen jetzt Handeln und nicht aufschieben oder jetzt noch darüber diskutieren, was zu tun ist. Sondern jetzt müssen wir eigentlich schon daran Arbeiten, was umzusetzen ist. Das ist, wie wenn sie sehen, dass vom Meeer das Wasser zurückgeht und sie sagen wir haben noch Zeit, der Tsunami kommt noch nicht. Ja das ist genau das Vorzeichen einer grossen Welle, wenn das Wassser eben soweit zurück geht, dass dann eben eine riesengrosse Welle kommt.Wir haben diese riesengrosse Welle und das kann sein, dass Österreich das verschlafen wird und das wir hier ganz Hinten anstehen bei der Digitalisierung. Und Eines müssen wir uns klar machen, den Lehrling, den wir kennen, den wird es nicht mehr geben. Und auch wenn der Herr Blum den lehrling haben möchte, in der digitalen Welt hat der Lehrling keine Zukunft mehr. Sprich; es wird Fachschulen geben und es wird Schulen geben, die schnell auf Digitalisierung reagieren können, sprich das sind keine Berufsschulen, das sind Fachschulen, in denen wirklich spezifisch ausgebildet wird und spezifisch darauf regiert wird, wie sich die Digitalisierung entwickelt. Und diesen Zug müssen wir erreichen und nicht diesem Zug hinterher schauen, wenn er schon abgefahren ist.

Frage: Welche Sofortmassnahmen könnten in der Digitalisierung getroffen werden?

Wolfmeyer: Grundsätzlich geht es um Crowdfunding, es geht um neue Technologien, es geht um neue Ideen, ich selbst hab ein Projekt eingereicht, wo es um diese digitale Welt geht. Wo wir schauen müssen, welchen teil der Beschäftigung können wir auf die digitale Ebene bringen und welcher Teil wird nach wie vor bestehen bleiben. Hier geht es eben auch darum, dass ein grosser Teil von mehr oder weniger Sekretärinnenjobs und anderen Jobs auf diese Schiene gebracht werden wird. Wo zum Beispiel eine Sekretärin bei mehreren Firmen arbeitet, bzw ein brief gefertig wird, der kann dann direkt übersetzt werden ins Englische und kann sofort wieder weiterverschickt werden. Hier geht es darum, dass Möglichkeiten geschaffen werden, und zwar nicht von irgendwelchen bestehenden Firmen, sondern eben kleine Firmen, die unterstützt werden und in diesem Digitalisierungszyklus eben neue Ideen einbringen und eben Arbeitsplätze dadurch schaffen.

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Siehst Du die derzeitige Regierung fähig genug, die Digitalisierung in die richtigen Bahnen zu lenken?
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Frage: Können Sie uns kurz noch erklären, welche Technologien sich hinter diesem Projekt verbergen?

Wolfmeyer: Es wäre ziemlich falsch, hier Details zu nennen, um was es in diesem Projekt geht. Grundsätzlich geht es darum: Dieses Projekt umfasst ein gesamtes Tool, in dem versxchiedene Abläufe direkt generiert werden können, sprich vom Newsletter, zum Brief und zur Übersetzung. Wenn wir uns Heute anschauen, dass die Gerichte klagen, dass sie keine Übersetzer finden, würde dieses Tool zum Beispiel auch im Gerichtshof einsatz finden. Diese Multi-Möglichkeiten dieses Tools sind so breitfächrig, dass sie in mehr oder weniger sämtlichen Gebieten eingesetzt werden kann. Allerdings geht es darum, dass ein solches Tool Geld kostet. Es ist eine Idee, es ist eine innovative Idee, es ist ein riesengrosses Projekt. Es könnte in einem Jahr umgesetzt werden. Nur müsste die Regierung hierfür auch einmal Geld locker machen um dieses Projekt zu fördern denn auch die Regierung würde von diesem Projekt profitieren.

Frage: Wie wird sich die Digitalisierung allgemein auf die Arbeitswelt auswirken?

Wolfmeyer: Die Digitalisierung wird bis 2030 ca. 25-35% der Arbeitsplätze kosten. Wir müssen natürlich jetzt schauen, wie eben diese Jobs 1:1 in andere Jobs umwandeln können. Sprich, wie wir über Onlineangebote, Leuten mit bestimmten Fähigkeiten, etwas anbieten lassen können. Als Übersetzer, als Sekretär, oder verschiedene Anwendungen. Also in einem digitalen Zeitaltrer hier digital darauf zu reagieren, um diese Jobs zu erhalten.

Frage: Was tut die Regierung derzeit dagegen?

Wolfmeyer: In Wahrheit ist in der Regierung die Panik ausgebrochen. Die Reaktionen sind komplett falsch. Was hier betrieben wird als Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, man bereitet sich jetzt schon auf die Arbeitslosen vor, indem man die Arbeitslosenauszahlungen senkt, bzw. diese Zahlungsmodifikationen ändert, anstatt wirklich aktiv darauf zuzugehen, endlich die mögliche Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

Frage: Was bedeutet die Digitalabgabe?

Wolfmeyer: Also bei dieser Digitalabgabe geht es um eine Art der Finanzierung eines Grundeinkommens. Wir werden sehr viele Jobs verleieren und wir werden auch Kaufkraft verlieren. Diese Kaufkraft muss ausgeglichen werden, diese Kaufkraft muss von Unternehmen getragen werden, die eben digitale Maschinen besitzen, die im Prinzip keine Lohnsteuer bezahlen. Und deshalb wird es notwendig sein, dass diese Digitalabgabe endlich von Unternehmen bezahlt werden müssen. Und da muss man sich entgegen stellen, diesen Unternehmen und keine Angst haben davor, dass sie sagen können, „ja wir wollen uns Geld sparen“. Wenn irgendwann einmal nur mehr Maschinen für uns arbeiten, dann bezahlen die keine Lohnsteuer, dh. nur wer Maschinen besitz, hat ein Einkommen, wer keine Maschinen besitzt, hat kein Einkommen. Sprich wir hätten keine Kaufkraft. Die Produktion würde stillstehen, denn niemand könnte sich die Produkte mehr leisten. Deshalb muss es eine Digitalabgabe geben, die dieses System finanziert, die auch Leute finanziert, die keine grossen Konzerne oder Unternehmer sind, die Roboter eben haben und diese Roboter für sich arbeiten lassen.

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Bist Du für eine sofortige Einführung der Digitalabgabe?

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Frage: Was halten sie davon, dass die Regierung durch Förderung von bestehenden Leitbetrieben die Digitalisierung vorantreiben möchte?

Wolfmeyer: Also das ist einmal wirklich absoluter Nonsens, absoluter Quatsch. Die derzeitigen Betriebe werden die Digitalisierung durchführen, sprich in diesen Firmen werden ca 2/3 bzw. 3/4 Arbeitsplätze wegfallen, also warum soll ich jetzt noch Jemandem etwas dafür bezahlen, dass er noch Arbeitsplätze reduziert? Wir müssen in neue Betriebe investieren, das heisst in neue Ideen und in neue Projekte investieren und nicht dafür bezahlen, dass wir Leute haben, die Arbeitsplätze abbauen. Also hier müssen wir einen Weg gehen der Vernunft und nicht der Dummheit. Denn das wäre totale Dummheit.

Immanuel Kant © Die Buntkarierten
 

Frage: Was würden Sie der Regierung raten?

Wolfmeyer: Grundsätzlich geht es darum, dass man hier die Wahrheit sagen muss und nicht mit irgendwelchen Ignarus-Experten hier Populismus betreiben sollte. Hier geht es darum, es werden Jobs wekommen, allerdings muss ich jetzt reagieren und sagen, es werden andere Jobs kommen. Dass ich hier jetzt irgendwelche Experten oder irgendwelche Vereinigungen hier vorschiebe, wie die Industriellenvereinigung, die hier eigentlich eine Pseudo-ÖVP-Vereinigung ist, die hier einfach ihre Expertisen abgeben soll, das kann es nicht sein. Wir müssen wahr und offen damit umgehen. Wir müssen sagen, die Digitalisierung schluckt Arbeitsplätze und diese Arbeitsplätze müssen wir abfedern, und diese Arbeitsplätze versuchen in einen anderen Bereich zu bekommen. Wir müssen auch dafür sorgen, dass dies auch finanziert werden kann und finanziert wird.

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Soll die Regierung mindestens 5 Mrd. für Crodfundig in neue Unternehmen lukrieren?

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Frage: Wie wird sich dies auf die Arbeitszeitauswirken? War die Entscheidung der Regierung den 12 Stundentag einzuführen, eine gute oder eine schlechte Entscheidung?

Wolfmeyer: Der 12 Stundentag ja nichts Schlechtes. Es geht ja nicht darum, wie lange ich pro Tag arbeite, sondern wie lange ich pro Woche arbeite. Wenn ich natürlich sage, ich habe einen 12 Stundentg, dann sag ich, ich habe eine 3 Tagewoche. Was in Zukunft sein wird, dass diese Arbeirtszeit überhaupt flexibler sein wird, sprich die Leute werden von Zuhause aus arbeiten, sie werden bestimmte Zeitfenster bekommen, in denen Arbeiten verrichtet werden müssen. Die Arbeit der Zukunft wird ganz anders aussehen. Wir werden uns auf ganz andere Arbeiten einstellen müssen. Auch die Arbeitgeber werden sich auf andere Modelle einstellen müssen. Hier wird noch einiges komme, wo die Arbeitgeber eben reagieren müssen und auch moderner werden müssen.

Frage: Bei all diesen FragenW und Szenarien stellt sich natürlich die Frage, werden Menschen 2050 noch überhaupt arbeiten?

Wolfmeyer: Was wir Heute unter Arbeit verstehen, wird sich 2050 nicht mehr spielen. Es wird einfach andere Regeln geben, es werden viele Bereiche überhaupt Digitalisiert werden. Das sind Malerarbeiten zum Beispiel, wo nur mehr Maschinen aufgestellt werden, wo dann eben 2/3 bis 3/4 an Arbeitsplätzen wegfallen, genauso wie in der Baubranche. Im Dienstleistungssektor nehme ich an, dass wir versuchen werden noch alte Traditionen aufrecht zu erhalten, wir gehen zum Friseur, wir lassen uns massieren, wir werden noch Pflege erhalten und im Krankenhaus werden wir noch durch Doktoren und Schwestern bedient werden, also das wird sich nicht grossartig ändern. Im Technologiebereich, also gerade im Handwerklichen Bereich, wird sich einiges ändern. Es werden hier neue Entwicklungen auf uns zukommen. Es wird auch andere Wohnsituationen geben, wie diese bereits in Asien bestehenden Condo Wohnungen, in denen mehrere Hochhäuser unten ein Restaurant besitzren, ein Fitnesszenter besitzen, einen Friseur besitzen, Kindergärten besitzen, also einfach All-in-one angeboten wird. Wo auch auf bestimmte Altersgruppen reagiert werden kann, wo ich also auch ältere Personen in diesen Condo Wohnungen unterbrigen kann, wo dann eben auch Pflege ist. Was ich sehr interessant finde, dass dies Condos auch Swimmingpools haben, wo ich danauch eben auch für Spassfaktor sorgen kann, oder auch für therapeutische Massnahmen das ganze verwenden kann, bei älteren Leuten oder behinderten Leuten. Also die Struktur wird sich grundsätzlich verändern, wir werden diese Hochhaussiedlungen haben, in denen eben dieses All-in-one Paket stattfindet, wo einfach Lieferservice schon vom Restaurant im Condo schon möglich ist. Sie werden nichts mehr selber kochen, sondern nur mehr alles bestellen. Und wenn sie kochen, dann müssen sie es den Jugendlichen vermutlich erst lernen.

Digitalisierung Jogy Wolfmeyer
 

Zur Person:

Jogy Wolfmeyer (49) ist Spitzenkandidat der Liste „Die Buntkarierten“

Er ist ausgebildeter Nachrichtenelektroniker und hat im Bereich Technische Instandhaltung, Produktion, Programmierung, Marketing und Management in verschiednen Betrieben bereits umfassende Erfahrungen gesammelt.

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